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S-Bahn ist Fata Morgana

26.12.2018

Beschlüsse sind längst gefallen
„S-Bahn ist Fata Morgana“
Bürgeraktion warnt vor Irrtum wegen Unterschriftenaktion

Könnte es in der Frage der Bahnreaktivierung nach Calw eine neue Sachlage geben? Die ‚Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn‘ bestreitet das. Die Unterschriftenaktion der Bahngegner in Renningen sei irreführend gewesen. An der Ausgangslage, dass die Hermann-Hesse-Bahn von Calw bis Renningen geplant sei, ändere sich nichts.

„Es ist schön, wenn sich Renninger Bürger in Sachen Bahnverbindung nach Calw engagieren, aber die Unterschriftenlisten in Renningen und Weil der Stadt waren ein sinnloses Ablenkungsmanöver“, sagt Hans-Joachim Knupfer von der Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn: „Es gibt nur eine Beschlusslage - alle Kommunen im Kreis Calw haben sich längst für die Hermann-Hesse-Bahn entschieden, als einzige verbliebene Möglichkeit.“ Während der Verband Region Stuttgart zugebe, dass seine neue Idee einer zusätzlichen S-Bahn-Linie S 62 in erster Linie den Zugverkehr der Hermann-Hesse-Bahn bis Renningen verhindern solle, habe es sich bei der Renninger Unterschriftensammlung lediglich um eine Maßnahme des Vorwahlkampfes gehandelt. Mit einer ernsthaften Diskussion um eine etwaige S-Bahn nach Calw, von der in den Listen die Rede war, habe das nichts zu tun, so Knupfer: „Die Region Stuttgart sieht dafür keine aktuelle Planung vor, es ist allenfalls von ‚später‘ die Rede“- also von Sankt Nimmerlein.“  Die Unterschriftenlisten hätten zwar ein „Ja“ von den Unterschreibenden erfordert, de facto aber ein „Nein“ gegen die Bahn nach Calw bedeutet: „Leute aus Renningen haben uns hinterher betroffen gesagt, wären sie besser informiert worden, hätten sie nicht unterschrieben.“

Ein Missverständnis liege der Ansicht zugrunde, eine S 62 nach Weil der Stadt verhindere die Fahrt der Hermann-Hesse-Bahn nach Renningen, weil die S-Bahn Vorrang genieße. „Die Vorrang-Vereinbarung gilt nur für den Fall einer verspäteten S-Bahn“, erläutert Klaus Hünerfeld von der Bürgeraktion. Für die Anmeldung planmäßigen Zugverkehrs auf der öffentlichen Bahnstrecke habe jedes Eisenbahnunternehmen – also auch der Kreis Calw – das gesetzliche Recht auf Zulassung der Zugfahrten, gleichrangig mit der S-Bahn. Niemand könne für einen Verkehr einer S 62 zusätzlich zur S 6 zwischen Weil der Stadt und Renningen einen Bedarf begründen. Daher sei die Ausgangslage auch für die Hessebahn bis Renningen unverändert.  

Es sei auch deshalb bedauerlich, durch eine S-Bahn nach Calw falsch Hoffnungen zu wecken, weil eine S-Bahn dafür das falsche Verkehrsmittel sei, sagt Hünerfeld. Es gebe dafür keinen Träger, keine Finanzierung, keine beschlussfähige Institution, keinen Bauherr – „und eine S-Bahn ist etwas für Vorortverkehr, nicht für eine überregionale Verbindung, die eine Stunde dauert und an jeder Milchkanne hält.“ Zudem sei die Bahnsteighöhe der S-Bahn ungeeignet, veraltet und nicht normgerecht. Hans-Joachim Knupfer betont, nur für ein Verkehrsmittel sei die Zuschussfähigkeit nachgewiesen worden, ob einem das gefalle oder nicht: „Für die Hermann-Hesse-Bahn als Durchläufer bis Renningen.“ Was immer man später einmal noch daraus machen könne, seien es Züge mit Antrieb per Wasserstoff oder Batterie oder die Aufstufung zur besten Lösung, dem Metropolexpress: „Ohne den Einstieg in Form der Hermann-Hesse-Bahn bis Renningen passiert gar nichts“.

 

Hermann-Hesse-Bahn fährt schon – auf der Briefmarke

Einen Erfolg kann die Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn auf jeden Fall verbuchen: den Verkauf ihrer Sonderbriefmarke. „Die erste Auflage war rasch vergriffen, jetzt haben wir nachgedruckt“, freut sich Erwin Eisenhardt von den Renninger Bahnfreunden. Die 70-Cent-Marke gilt im Bereich der Deutschen Post. Sie zeigt nicht nur den Bahnhof Renningen, sondern symbolisch auch den neuen Wasserstoffzug, der auch für die Calwer Linie im Gespräch ist. Die selbstklebende Briefmarke gibt es im Direktverkauf oder gegen Rechnung im Viererset oder als Bogen zu 20 Stück bei der Bürgerinitiative in Renningen.

Bildzeile:  Renningen und sein künftiger „Hauptbahnhof“: Auf den Sonderbriefmarken, die Erwin Eisenhardt und Reinhard Hackl von der Renninger Bahnfreunden präsentieren, zeigt sich der Calwer Zug jedenfalls schon. Foto: z

www.unsere-schwarzwaldbahn.de

 


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