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Neubautunnel Ostelsheim angeschlagen

Am 27. Juli 2021 erfolgte der feierliche Anstich der Röhre des Neubautunnels für die Hermann-Hesse-Bahn bei Ostelsheim. Calws Landrat Helmut Riegger betonte, der Mut aller Beteiligter – von der Kreiswaltung über die Anliegergemeinden bis zum Land – „hat sich gelohnt.“ In der Frühphase der Planungen zur Hermann-Hesse-Bahn, um 2005, habe man beim Bundesverkehrsministerium in Bonn zwar den „Speck vor die Nase gehängt“ bekommen, nämlich die Möglichkeit auf Bundeszuschüsse. Aber letztlich habe Bonn nach längerem Hinhalten dann doch kein Interesse an dem Bahnprojekt gezeigt. Durch Abspecken der Planung sei man in der Folge auf ein Kostenvolumen unter 100 Millionen Euro gekommen, und damit sei das Land Baden-Württemberg zuständig gewesen statt der Bund: „Seither läuft das Verfahren gut.“

Verkehrsminister Winfried Hermann rief in Erinnerung, auch beim Land habe es zunächst geheißen: „Da lassen wir lieber die Finger weg, da wird wohl nichts draus.“ Doch dann änderte sich die Zusammensetzung der Regierung, Hermann sei als Minister zuständig geworden: „Bei mir findet solch ein Vorhaben offene Türen.“ Hermann hielt die Perspektiven der künftigen Schienenverbindung vor Augen: „Die Hermann-Hesse-Bahn fährt zunächst bis Weil der Stadt und natürlich auch bis nach Renningen – aber sie kann eines Tages auch nach Stuttgart fahren.“ Dafür brauche es die Ergänzungsstation zum neuen Tiefbahnhof, „weil der die Kapazität, die insgesamt jetzt nötig wird, nicht leisten kann.“ Der Minister bezeichnete das Calwer Vorhaben als „Modellprojekt für die anderen Bahnreaktivierungen im Land“: Hier würden Kommunen, Land, aber auch Anlieger und bürgerschaftliche Unterstützer „an einem Strang ziehen.“  Allerdings mahnte Hermann, künftig dürfe die Verwirklichung solcher Projekte auf keinen Fall mehr so lange dauern wie hier, „schon weil die Bahnstrecke ja da war und nicht neu gebaut werden musste.“

Helmut Riegger scherzte, auf das gute Verhältnis zwischen Kreis Calw und Stuttgarter Verkehrsministerium anspielend: „Zwar läuft das Projekt unter dem Namen Hermann-Hesse-Bahn – aber eigentlich ist es inzwischen schon eher eine Hermann-Bahn statt eine Hesse-Bahn, so aufgeschlossen wie sich der Minister dazu verhält.“

Der Tunnel wird 498 Meter lang – ab 500 Metern würden zusätzliche Auflagen fällig, die solch ein Vorhaben verteuern. Es werden 35 000 Kubikmeter Aushub bewegt und 1500 Tonnen Baustahl verarbeitet. Die so genannte Barbarafeier, also der Durchbruch des Stollens, ist für Februar 2022 vorgesehen.

 
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