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21.11.2021

Kleinkunstpreis 2022 für 3 Renninger?

Express-Satire-Bahn in der Rubrik Realsatire nominiert

Die Hauptakteure der neuen „Express“-Verbindung S(atire) 62 von Weil der Stadt nach Zuffenhausen sind für den Kleinkunstpreis 2022 in der Sparte Realsatire nominiert. Angesichts der „unschlagbaren“ Vorteile der neuen ab Sommer 2022 verkehrenden Bahn, dürfte der Preis Regionalrat Bernhard Maier, dem Verkehrs­direktor der Region Stuttgart, Jürgen Wurmthaler und dem Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt kaum zu nehmen sein.

Das vierköpfige Nominierungskomitee der Bürgeraktion Unserer Schwarzwald­bahn listet die „Vorteile“ kurz und prägnant auf: Die Express-S-Bahn verhindert eine Durchbindung der Hessebahn bis Renningen. Die Calwer Fahrgäste müssen damit in der Hauptverkehrszeit zweimal in Weil der Stadt und in Renningen um­steigen, wenn sie nach Sindelfingen wollen. Sie verlieren damit so viel Zeit, dass sich das Bahnfahren für sie nicht mehr lohnt. Die Express-S-Bahn können sie nicht nutzen, da diese nicht am Knotenpunkt Renningen hält und die Umsteigzeit zu kurz ist. So wird nachhaltig verhindert, dass mehr Fahrgäste in den Nah­verkehr umsteigen. Ein echter Beitrag zur Klimakatstrophe!

Doch auch für die Fahrgäste aus dem Kreis Böblingen ist das neue Fahrtangebot extrem unattraktiv. Man spart zwar von Weil der Stadt nach Ditzingen fünf Minuten Fahrtzeit. Doch wie viele Weil der Städter wollen nach Ditzingen? Die Mehrzahl der Fahrgäste will in die Stuttgarter Innenstadt oder nach Sindelfingen. Letzteres geht gar nicht. Um Stuttgart zu erreichen, muss man in Zuffenhausen in der Kälte umsteigen und schon ist der Fahrzeitgewinn aufgebraucht. Fazit: Viel Geld ausgegeben, damit die Böblinger Kreiseinwohner nichts davon haben, die Calwer dafür einen fetten Nachteil. Mehr Realsatire geht kaum, finden die Aktivisten der Bürgeraktion.

Da könnte es doch sein, dass viele Calwer Bürger, die jetzt mit dem Auto in den Landkreis einfahren müssen, die neuen Willkommensschilder missverstehen. Die drei Boppel auf den Schildern wirken für Sie wie drei ausgestreckte Böblinger Stinkefinger in Richtung des Nachbarlandkreises. Der Kleinkunstpreis dürfte aber nicht die einzige Auszeichnung für die „Express-Satire-Bahn“ sein. Das Werk wird bestimmt in der neuen Ausgabe des „Schwarzbuches“ des Bundes der Steuer­zahler Erwähnung finden: Als „gutes Beispiel“ für die Verschwendung von Steuergeld. Ach ja, bei der Preisverleihung wird Christian Anders. „Es fährt ein Zug nach nirgendwo“ singen.

 


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