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Pressemitteilung 2.2.2015

 2. Februar 2015
Bürgeraktion Schwarzwaldbahn sieht sich durch neues Gutachten bestätigt
Bahn nach Renningen hat beste Chancen Verlängerung der S-Bahn nach Calw keine Option

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BÖBLINGEN/WEIL DER STADT | Die Bahnverbindung von Calw nach Renningen ist die wirtschaftlichste Variante: So beurteilt die Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn das Ergebnis der neuen Untersuchung, die die Universität Stuttgart vorgelegt hat. Gleichzeitig sehen sich die Aktivisten durch die Studie bestätigt, dass die Diskussion um eine Führung der Züge nur von Calw bis Weil der Stadt nun abgeschlossen ist.

„Jetzt herrscht Klarheit", gibt sich Hans-Joachim Knupfer von der Bürgeraktion erleichtert: Die Studie des Verkehrswissenschaftlichen Instituts (VWI) der Universität Stuttgart komme eindeutig zu dem Ergebnis, dass eine Wiederaufnahme des Zugverkehrs nur auf der Strecke des Kreises Calw zwischen Calw und Weil der Stadt in keiner Weise wirtschaftlich sei. Die Studie, die von den Städten Renningen und Weil der Stadt in Auftrag gegeben worden war, unterstreiche damit die schon bisher von der Bürgeraktion vertretene Ansicht. Damit seien die bisherigen Aussagen von Lokalpolitik und einigen lokalen Bürgervertretern, die die Züge nur bis Weil der Stadt fahren sehen wollten, erledigt. „Die Haltung ‚Für die Schwarzwaldbahn, aber nur bis Weil der Stadt‘ ist damit endgültig als unrealistisch enthüllt", so Knupfer: „Diese Diskussion ist nun vom Tisch."

Erfreulich stimme, wonach auch die Einschätzung der Universität bestätige, dass die durchgehende Bahnverbindung Calw – Weil der Stadt – Renningen im Verhältnis zur Pendlerstrecke Calw – Weil der Stadt wesentlich wirtschaftlicher sei. „An der Ausgangslage hat sich also nichts geändert", betont Nahverkehrsexperte Knupfer. Auch wenn die Studie nur einen knapp positiven Nutzen-Kosten-Faktor für wahrscheinlich halte, sei das Calwer Vorhaben damit in bester Gesellschaft: Die erfolgreiche Verlängerung der S-Bahn-Strecke Marbach – Backnang sei bei einem Faktor von 1,01 verwirklicht worden. Für die beschlossene S-Bahn-Strecke Filderstadt – Neuhausen gelte ein aktueller Faktor von 1,1.

Die Kritik des VWI an den angeblich zu niedrig angesetzten Baukosten, welche die Planer des Kreises Calw für das Vorhaben Calw – Renningen angelegt hätten, können die Vertreter der Bürgeraktion aus dem Kreis Böblingen nicht nachvollziehen. Die Uni Stuttgart habe zum Vergleich die pauschalen Kostensätze der Deutschen Bahn (DB AG) verwendet. Damit vergleiche das VWI Äpfel mit Birnen: Private Bahnen, die so genannten NE-Bahnen, planten und bauten seit langem preisgünstiger wie die DB AG, dies bei gleichem Nutzen, Leistungsfähigkeit und Sicherheit. Daher habe der Kreis Calw bei seinem Vorhaben den NE-Standard zugrunde gelegt, wie bei anderen regionalen privaten Bahnen in den Regionen Stuttgart oder Karlsruhe. Selbst der Verband Region Stuttgart (VRS) vertraue bei seinem aktuellen S-Bahn-Projekt Bernhausen – Neuhausen auf diese kostengünstigere Bauweise. Zur Kritik des VWI an den Fahrgastprognosen für die Calwer Bahn merkt die Bürgeraktion an, dass der Erfolg neuer Strecken bisher noch allen Prognosen recht gegeben hätte – bis auf eine: jene, die das VWI selbst seinerzeit zur Schönbuchbahn abgegeben habe. „Hätte sich der Kreis Böblingen damals an die Einschätzung des VWI gehalten, wäre die Schönbuchbahn – die heute über 8000 Fahrgäste hat – nie wieder in Betrieb gegangen."

Eine Absage erteilen die Betrachter der Bürgeraktion dem jetzt von Renningen und Weil der Stadt hervorgeholten Gedanken einer Verlängerung der Stuttgarter S-Bahn bis Calw. Der Aufwand dafür sei so hoch, angefangen mit der Elektrifizierung der Strecke, dass diese Variante auf keinen Fall die Wirtschaftlichkeitsschwelle erreichen könne. Auch das lasse sich bereits aus den Ergebnissen der VWI-Studie ableiten. Deshalb sei diese Version schon vor etwa fünf Jahren aus den Calwer Untersuchungen ausgeschieden – ohne dass sich Renningen oder Weil damals für die S-Bahn eingesetzt hätten. Knupfer: „Das Thema ist heute nicht nur ein totes, sondern schon ein verwesendes Pferd." Hans-Joachim Knupfer ist froh, dass die aktuelle Entwicklung nun den von Calw eingeschlagenen Weg bestätige: „Die Schwarzwaldbahn Calw - Renningen vorläufig als ökonomischer Dieselbetrieb ist ja bereits von Gemeinden und Land beschlossen." Sei dieser Verkehr als preisgünstigster Einstieg erst einmal am Laufen, könne die weitere Entwicklung darauf aufbauen – bis hin zu Knupfers langfristiger Vision, einem elektrischen Metropolexpress Calw – Stuttgart: „Da wären dann auch Weil der Stadt und Renningen die großen Gewinner."

Hinweis | In unserer Pressemitteilung vom 2.2.2015 haben wir geschrieben:

„Die Uni Stuttgart habe zum Vergleich die pauschalen Kostensätze der Deutschen Bahn (DB AG) verwendet“ – statt der günstigeren Sätze für Privatbahnen (NE-Standard).

Die Leonberger Kreiszeitung hat am 3.2.2015 diesen Satz inhaltlich umgekehrt wiedergegeben. Die Formulierung in der LKZ trifft somit nicht zu.  


Kommentare:
Norman Polensky: Der VWI hatte lediglich den Auftrag die Verbindung Calw Renningen mit Dieselzuegen auf Wirtschaftlichkeit zu untersuchen.
Andere Rückschlüsse sind unzulässig.
Das Ergebnis zumindest eindeutig.
Mit nicht existierenden Geisterbussen sollte dieSB kuenstlich schön gerechnet werden.
Zieht man diese dreiste Massnahme ab, schrumpft der NKI auf 1.07 %.
Fahrgastzahlen wurden geschoent, Betiebskosten viel zu niedrig
angesetzt, Investitionen gravierend falsch geplant.
Alles zusammen: Die Hesse Bahn ist nicht foerderfaehig.
Ein totes Pferd.
Die einzige Chance, Verlaengerung der S Bahn nach Calw
Norman Polensky


(05.02.2015)

 
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