BürgerAktion Unsere Schwarzwaldbahn
Logo Unsere Schwarzwaldbahn Unsere Schwarzwaldbahn

Maiers massige Mauer

Jetzt Zonengrenze bei Ostelsheim
Maiers massige Mauer
Kein Hindernis für Kreis Calw? 

Schon lange wurde es nur gemunkelt, jetzt ist es Gewissheit: Das Gebiet der beiden Landkreise Calw und Böblingen wird nun durch eine Mauer getrennt. Sie verläuft an der Grenze zwischen Schafhausen, Dätzingen und Ostelsheim. Errichtet hat sie Böblingens Alt-Landrat Bernhard Maier. Ob das Bauwerk wirklich hilft, dass keine Züge von Calw nach Renningen fahren können, kann allerdings noch niemand sagen.  

Hoch und massig steht sie da, die Betonmauer, die Bernhard Maier eigenhändig errichtet hat. Sorgfältig hat er sie quer über das Gleis der Schwarzwaldbahn gezogen, gleich beim Sägewerk Dätzingen, wo bekanntlich die Markungsgrenze zwischen den beiden Landkreisen liegt. „Wir können nicht nur Steine in den Weg liegen, wir können sie sogar aufstapeln“, frohlockt Maier, der manchen Samstag mit Schubkarre und Betonmischer zugange war. Vorsorglich hat der Malmsheimer die Mauer gleich an mehreren Stellen durchgezogen: Dort, wo am Steckental die neue Trassenführung geplant ist, dann direkt über dem Gleis neben der Landstraße, und dann nochmals im Bahneinschnitt bei Dätzingen, in der so genannten Hacksbergkurve. „Egal, über welche Linienführung es die Calwer versuchen, jetzt fahren sie gegen eine Wand“, freut sich Maier, der als einstiger Böblinger Landrat noch immer im Hintergrund fleißig die Fäden zieht.

Maier weiß, dass auch sein „Schutzbauwerk“, wie er es nennt, nicht alle Berufspendler, die im Kreis Böblingen arbeiten, davon abhalten wird, sich ein Häusle im Kreis Calw zu kaufen:  „Aber Hauptsache, mit dem Zug werden sie jetzt nicht mehr dorthin fahren.“ Beim Landratsamt Calw gibt man sich gelassen: Zwar habe man schon immer geahnt, dass Maier, der alte Fuchs, wieder etwas aushecke. Doch habe man vorgesorgt: Maiers Aktivitäten, bisher im Dschungel des Naturschutzgebietes Steckental verborgen, habe Calws Landrat Riegger schon vor einiger Zeit zufällig entdeckt, als er bei einem Spaziergang durch das grüne Tal ein menschliches Bedürfnis verspürte und sich in die Büsche schlug. Aber Riegger habe sofort reagiert und seine Mitarbeiter angewiesen, den geplanten Bahntunnel noch etwas tiefer zu legen: „So weit kommen auch Maiers Bohrpfähle nicht durch“, so ein Sprecher aus Calw. Der tiefergelegte Tunnel sei der Grund, warum die Röhre nun länger und damit etwas teurer werde – genau das, was die Bürgermeister von Weil der Stadt und Renningen nun kritisierten. Die Calwer schmunzeln, dass Maier damit sogar wieder einmal seine vermeintlichen Gefährten in Weil und Renningen hinters Licht geführt habe. Noch kürzlich erst habe Renningens Schultes Faißt, auf das Gerücht bezüglich Maiers Maurerei angesprochen, mit Inbrunst erklärt: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“ 


Kommentare:
 
Impressum :: Nach oben