BürgerAktion Unsere Schwarzwaldbahn
Logo Unsere Schwarzwaldbahn Unsere Schwarzwaldbahn

Oktober 2016: Bürger öffnen symbolisch Bahn-Grenze
Breite Zustimmung aus Kreis Böblingen

WEIL DER STADT/CALW |  Damit hatten selbst die Veranstalter nicht gerechnet: Rund 40 Anlieger und Interessierte nicht nur aus beiden Landkreisen Böblingen und Calw machten am vergangenen Samstag mit, als es galt, den symbolischen Stacheldraht über dem Bahngleis der Schwarzwaldbahn Renningen – Calw bei Schafhausen durchzuschneiden. Für die Vertreter der Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn (BAUS) aus Renningen, Leonberg und Böblingen ist dies ein weiteres beeindruckendes Zeichen, dass den Bürgern aus der Region Stuttgart nicht weniger an der vor der Reaktivierung stehenden Bahnstrecke gelegen ist als jenen aus der Region Nordschwarzwald.

Zwei geführte Wandergruppen hatten die Bahnaktivisten trotz stark drohender Regenwolken auf den Weg gebracht: Eine machte sich vom Bahnhof Weil der Stadt aus auf den Weg zur Kreisgrenze zwischen Schafhausen, Dätzingen und Ostelsheim, die andere startete am Bahnhof Althengstett. Zwischen vier und sechs Kilometer ging es auf Feld- und Waldwegen möglichst nahe entlang des Bahngleises zum Treffpunkt. Sachkundige Erläuterungen gaben unterwegs die beiden „Wanderführer“ Erwin Eisenhardt und Hans-Joachim Knupfer. Nach jeweils gut anderthalb Stunden, gegen 17 Uhr, trafen sich die Grüppchen vor der Bahnbrücke 2025, wo bereits weitere Interessenten warteten. Unter dem Beifall der Teilnehmer fiel anschließend mit dem Bolzenschneider der Stacheldraht, der das Gleis quer überspannte – die Bahnsympathisanten hatten ihn dort am Vortag angebracht.

Die Aktion mit dem spaßigen Titel Open Frontier Railway Walk spielte auf den Fall des Ostblocks vor  über 25 Jahren an, als in Ungarn die Grenzzäune zerschnitten worden waren. Ähnlich möchten die Bahnfreunde aus dem Kreis Böblingen auch den Sinn ihrer Handlung verstanden wissen: neue Perspektiven gewinnen, Grenzen überwinden und aufeinander zugehen, so laute die Botschaft. „Sie richtet sich an die Kreis- und vor allem Kommunalpolitik entlang der Bahnstrecke, aber auch an Naturschutzverbände“, so Hans-Joachim Knupfer, Sprecher der Bürgeraktion: Die künftigen Fahrgäste hätten jetzt genug von immer neuen Einwürfen, die zu Verzögerung und Mehrkosten beim Bahnprojekt führten.

Besonders erfreut war Knupfer, dass die Mehrheit der Teilnehmer, insgesamt rund 40 Personen, aus dem Kreis Böblingen erschienen waren: „Das zeigt, dass die Schwarzwaldbahn auch und gerade im Kreisgebiet Böblingen viele Freunde hat“. Auch aus Stuttgart, Korntal und Nagold waren Unterstützer angereist. Die Leute von der Bürgeraktion verstehen das überregionale Interesse voll: Die Schwarzwaldbahn sei die einzige noch nicht wieder aktive Bahnverbindung aus der Metropolregion in die Landeshauptstadt, und die kämpfe mit einem Feinstaubproblem. Hans-Joachim Knupfer: „An der möglichst raschen Wiederaufnahme  des Zugverkehrs, die ja als Regionalbahn von Calw bis Renningen bereits konkret vorbereitet wird, führt jetzt endgültig kein Weg mehr vorbei.“


Kommentare:
Norman Polensky: Fuer Anlagen und Fahrzeuge duerfe auch bei einer
Reaktivierung ohne Bestandsschutz nur Fahrzeuge
eingesetzt werden die den neuen gesetzlichen Bestimmungen auch an schaerfere Auflagen fuer Laermpegel und Emissionen entsprechenden.
Da sind wir mal gespannt was sich Calw und seine
Bahnfreunde an Umgehungsstrategien ueberlegen.
Falls es soweit kommt..
Besser waere immer noch gemeinsam an der S Bahn
Verlängerung zu arbeiten, statt der unnötig reingequetschten schaedliche Bestandsdieselloks.
Wo ein Wille da ein Weg.
Im Moment sieht es bei den Bahnfreunden eher nach
Wo kein Wille da kein Weg (08.10.2016)

 
Impressum :: Nach oben